
Bild von Nattanan Kanchanaprat auf pixabay
Bedingt durch steigende Kosten und Zinsen, fehlendes Material und damit verbundene Planungsunsicherheit ist der Immobilienmarkt in den letzten Monaten stark abgekühlt. Gleichzeitig wurde aus einem Verkäufer- ein Käufermarkt. Das stellt alle Marktteilnehmer vor besondere Herausforderungen. Jedes Institut spürt seit einigen Wochen die zunehmende Verunsicherung seiner Kund:innen. So sind die Neugeschäftszahlen im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal deutlich zurückgegangen. Ronald Slabke, CEO von Hypoport, erläuterte auf dem Finmas Summit 2022 seine Sicht auf die aktuelle Marktlage.
Die weitere Entwicklung in den nächsten Monaten vorauszusagen wäre rein spekulativ. Wir bei Finmas rechnen jedoch nicht mit einer schnellen vollständigen Erholung – wie zuletzt nach der Corona-Delle im Frühjahr 2020.
In seinem Vortrag auf der diesjährigen Europace-Konferenz kam Dr. Philip Gisdakis, Chief Investment Officer bei der HypoVereinsbank, zu einem ähnlichen Schluss. Zinsen und Inflation werden wieder sinken, aber nicht so schnell, wie sie zuletzt stiegen. Eine Nullzinspolitik oder negative Zinsen wird es unserer Ansicht nach in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Also müssen wir unsere Geschäftsmodelle und Angebote an die neue Situation anpassen.
Markt analysieren und neue Erlösquellen erschließen
Die Finmas-DNA ist von jeher agil. Und deshalb werden wir gemeinsam mit unseren Gesellschaftern Finanz Informatik und Hypoport schnelle Lösungen finden, die den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe in der aktuelle Marktsituation helfen.
Zunächst gilt es, Daten aus dem Markt zu sammeln und diese zu analysieren. Denn nur auf einer profunden Wissensbasis über den Markt können gute Entscheidungen getroffen werden. Ein Weg, diese Informationen zu erhalten, bietet Finmas Analytics. Unsere Reports enthalten sowohl regionale als auch bundesweite Marktdaten. Daraus lassen sich Trends sehr früh erkennen, auf die Sparkassen mit passgenauen Angeboten reagieren können.
Marktveränderungen bringen immer auch neue Möglichkeiten mit sich. So können wir aus den Daten der letzten Wochen deutlich erkennen, dass derzeit Anschlussfinanzierungen sehr stark gefragt sind. Daher boten wir in den vergangenen Wochen Workshops, in denen wir mit Best-Practice-Beispielen zeigten, wie Sparkassen ihr Produktportfolio anpassen, um von diesem Trend zu profitieren. Alle fünf Termine waren ausgebucht, ein klares Zeichen dafür, wie groß der Beratungsbedarf in den Instituten und wie stark das Vertrauen in unsere Kompetenz ist.

Bild von Ulrike Leone auf Pixabay
Wird der Modernisierungs-Kredit die neue Baufi?
Außerdem zeichnet sich jetzt schon ein steigendes Interesse an Modernisierungskrediten ab. Viele Immobilienbesitzer wollen in die energetische Sanierung ihrer Häuser investieren, beispielsweise in dem sie Fenster erneuern, moderne Heizungen einbauen oder eine Solaranlagen installieren. Das zeigt, dass für Sparkassen auch der Blick auf den Kunden- und Kreditbestand wichtig ist.
DSGV-Präsident Helmut Schleweis ging in einem Interview Mitte Oktober sogar noch weiter. Für ihn haben Modernisierungskredite das Potenzial, die neue Baufinanzierung zu werden. Um dieses Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig Anreize zu schaffen, forderte Schleweis gezielte Förderprogramme, etwas von der KfW.
Viele Institute der Sparkassen-Finanzgruppe haben sich schon 2020 freiwillig verpflichtet, ihre Bemühungen im Bereich Environmental Social Governance (ESG) zu stärken. Ziel dieser Selbstverpflichtung ist es unter anderem bis spätestens 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Vergebene Modernisierungskredite können sich positiv auf das institutseigene ESG-Rating auswirken.
Wie die ESG-Kriterien aussehen und warum das ESG-Ranking für die Kunden der Generationen Z und Alpha ein wichtiger Faktor bei der Wahl des eigenen Finanzpartners wird, das erfährst du auf dieser Seite vom Webportal Sparkasse.de.
Chancen der Digitalisierung nutzen und Kund:innen ins Zentrum stellen
Die aktuelle Entwicklung ist für uns alle in der erfolgsverwöhnten Baufinanzierungsbranche herausfordernd. Gleichzeitig offenbaren sich Chancen für neue Wertschöpfung und für Prozessoptimierungen. Derzeit wird Vieles auf den Prüfstand gestellt.
- Bestehen die eigenen Angebote im Markt und erfüllen sie aktuelle Kundenbedürfnisse?
- Ist die Kundenansprache zeitgemäß?
- In welchen Segmenten lohnen sich verstärkte Aktivitäten?
- Werden die Potenziale der Digitalisierung konsequent genutzt?
Wer sich diese Fragen ehrlich beantwortet, kann ineffiziente Abläufe optimieren und sich besser auf potenzielle Kundengruppen fokussieren.
Wir bei Finmas vertrauen darauf, auch in dem veränderten Marktumfeld erfolgreich zu sein. Dafür arbeiten wir täglich mit euch und unseren Gesellschaftern Finanz Informatik und Hypoport.